Körperfett richtig messen

Der Körperfettanteil ist ein wichtiger Faktor, geht es darum die eigene Gesundheit zu kontrollieren. Eine regelmäßige Messung gibt Aufschluss darüber, wie die persönliche Entwicklung verläuft und ob man sich auf dem richtigen Weg befindet. Für die Körperfettmessung gibt es mehrere Möglichkeiten. Heute wollen wir die wichtigsten davon vorstellen und einen Überblick darüber geben, wie man daheim seinen Körperfettanteil am besten ermittelt.

 

 

Was ist Körperfett?

 

Körperfett gibt es im menschlichen Körper in zwei Formen. Das braune Körperfett, das in letzter Zeit immer wieder in den Medien erwähnt wird, wurde vor kurzem neu entdeckt. Ursprünglich beim Neugeborenen vorhanden und vermeintlich beim Erwachsenen nicht mehr nachweisbar, haben Forscher einen Zusammenhang zwischen Kälte und braunem Körperfett gefunden. Hält man sich viel in Kälte auf, dann wandelt sich weißes in braunes Körperfett um.

Besonders interessant, dass das braune Körperfett kein Fett speichert, sondern Energie verbraucht und Wärme erzeugt. Spricht man heute von Körperfett, meint man aber meist das weiße Körperfett. Fettzellen, die Wasser und Fett einlagern und Energie speichern und neben der Speicherung noch andere Funktionen haben. Das weiße Körperfett wirkt als Wärmeschutz und isoliert den Körper und schutzt auch die Organe vor mechanischen Einwirkungen.

Die inneren Organe sind oft von Körperfett umschlossen und damit in einer dämpfenden Schutzhülle eingeschlossen. Ein Körperfettanteil von 0% ist also weder anstrebenswert, noch möglich. Trotzdem ist ein hoher Körperfettanteil gesundheitsschädlich und sollte gezielt reduziert werden.

 

Körperfettmessung.

 

Damit man weiß, ob eine Reduktion erforderlich ist, muss der Körperfettanteil ermittelt werden. Dazu gibt es mehrere Methoden. Zwei davon möchten wir heute vorstellen. Das Ergebnis der Körperfettmessung, also der Körperfettanteil wird mit verschiedenen Tabellen verglichen. Die empfohlenen Idealwerte variieren leicht, wenn man die unterschiedlichen Tabellen betrachtet.

So liegt ein gesunder Körperfettanteil für einen 30-jährigen Mann lt. der Tabelle der WHO bei maximal 20%. Andere Tabellen sprechen bereits ab 17, oder 18% vom erhöhten Körperfettanteil. Einen vollständigen Überblick über die verschiedenen Tabellen finden sie hier.

 

BIA – Bioelektrische Impedanzmessung.

 

Die klassische Körperfettwaage, wie man sie aus vielen deutschen Badezimmern kennt, arbeitet nach dem Prinzip der BIA. Ein schwacher Strom wird durch den Körper geleitet und der Widerstand zwischen zwei Elektroden wird gemessen. Die klassische Waage hat 4 Messpunkte. Man steht mit den nackten Füßen auf zwei Metallplatten mit je zwei Kontakten.

Das Ergebnis ist verhältnismäßig ungenau. Genauso gibt es Handgeräte, die man mit beiden Hände umfasst und die nach demselben Prinzip arbeiten. Die Messung erfolgt wieder über 4 Kontakte, die diesmal an den Handflächen aufliegen. Beide Methoden der 4-Punkt-Messung haben den Nachteil, dass sie jeweils nur den Ober-, oder Unterkörper messen.

Deutlich bessere Ergebnisse erzielt man mit einem Gerät mit 8-Punkt-Messung. Die Geräte kombinieren die Körperfettwaage, also die in der Wägeplattform eingebauten Kontakte mit einem Handteil, das entweder mit einem Kabel, oder über Bluetooth, oder ähnliche Funktechnologien mit der Plattform verbunden ist.

 

Nachteile der BIA.

 

Die Körperfettmessung mit einem Körperfettmessgerät ist ausgesprochen bequem. Theoretisch betritt man die Waage, wartet ein wenig und erhält direkt den eigenen Körperfettanteil. Liest man Rezessionen, dann bekommt man den Eindruck, dass die Messergebnisse sehr ungenau und auch stark schwankend sind.

Die Ursache dafür liegt in der Messmethode selbst und in den Vorgängen in unserem Körper. Je nach Tageszeit verändern sich die elektrischen Eigenschaften unseres Körpers und das Messergebnis variiert. Um ein gutes und aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten ist es daher wichtig, jeden Tag unter denselben Bedingungen zu messen.

Am besten jeden Morgen direkt nach dem Toilettengang, ohne etwas gegessen, oder getrunken zu haben, ist ein guter Zeitpunkt. Misst man an unterschiedlichen Tageszeiten darf man kein gleichmäßiges Ergebnis erwarten. Lektüretipp zum Fitnesstraining: Welche Sportgeräte für zu Hause machen Sinn?

 

Körperfettzange – Caliper.

 

Ein Caliper ist eine Zange mit einer Skala, auf der man ablesen kann, wie weit sie geöffnet wird. Die Körperfettmessung mit dem Caliper ist genauer, aber deutlich aufwändiger als die Messung mittels BIA. Man greift mit der Zange eine Hautfalte und misst die Dicke mit dem Caliper. Für die Berechnung des Körperfettanteils gibt es mehrere Formeln, die die Ermittlung verschiedener Messpunkte bedingen.

Zwischen einem und zehn Punkten werden erfasst und gemäß der entsprechenden Formel für die Berechnung des Körperfettanteils verwendet. Die Messpunkte sind teilweise selbst nicht zu erreichen, man benötigt für die Methoden, bei denen Punkte am Rücken gemessen werden, also Unterstützung.

Die Körperfettmessung mit dem Caliper ist geeignet um einen sehr geringen Körperfettanteil zu ermitteln. Sie ist im Bodybuilding, bei dem der Körperfettanteil eine wichtige Rolle spielt, dass Mittel der Wahl. Der Nachteil ist, dass die Messung für stark übergewichtige Personen mit entsprechend hohem Körperfettanteil nicht möglich ist.